Eine gute oder schlechte Idee?: Die Bienenfutterautomaten

  • Veröffentlicht am: 31. Juli 2022 - 20:52

Der Stadtanzeiger Süd der HAZ hat heute das zweite Mal über den Bienenfutter-Antrag im Bezirksrat Kirchrode-Bemerode-Wülferode berichtet.

Wir Grüne haben dem Antrag der CDU zugestimmt, weil es hoffentlich auf die Problematik von versiegelten Flächen und fehlenden nahrungsspendenen Blüten aufmerksam macht.

Aber wir sehen auch Probleme beim Bienenfutterautomaten. Das gekapselte Saatgut wird von der "Bienenretter Manufaktur" verpackt. Leider legen diese nicht offen, um welches Saatgut es sich handelt. Die Stadt Hannover hat eine eigene "Hannovermischung", die ausschließlich heimisches Saatgut enthält. Die Automaten können jedoch nur mit den Kapseln des Herstellers befüllt werden.

Was passiert mit den leeren Kapseln? Diese sollten eigentlich in einen Briefkasten, der gleich neben den Bienenfutter-Automaten gehängt wird, eingeworfen werden. Leider ist selbst in der Südstadt die Quote nur bei 50%.

Was ist mit den laufenden Kosten. Theoretisch tragen sich die Kosten durch die 50 Cent Einwurf selber. Einkalkuliert ist aber nicht das Porto und die Reste. Das Saatgut kann nicht das ganze Jahr im Automaten bleiben. Erst wird der Automat mit Saatgut bestückt, später im Jahr mit Krokuszwiebeln und von Dezember bis März bleibt der Automat leer. Die Kapseln, die bei der "Umrüstung" entnommen werden, können nicht wieder zurück in den Automaten. Sie wären nicht mehr keimfähig.

Nicht mehr Keimfähig sind sie auch, wenn der Standort des Bienenfutterautomaten zu warm wird. Also muss ein schattiger und geschützter Standort gefunden werden. Zusätlich darf laut det Bienenretter Webseite Kinder unter 14 Jahren nur in beisein von Erwachsenen die Automaten bedient werden.

Zitat:

"ACHTUNG: Nicht für Kinder unter 14 Jahren geeignet. Benutzung unter unmittelbarer Aufsicht von Erwachsenen."  

Da ist es wirlich schwer einen Platz zu finden der diesen Anforderungen gerecht wird.  

Wo darf das Saatgut ausgebracht werden? Nur auf eigenen Flächen. Das Aussähen auf öffentlichen Flächen ist streng genommen Sachbeschädigung. 

Schade finde ich es auch, dass der Verwaltung die Suche nach Paten aufgezwungen wird. Das können doch gut vernetzte Bezirksratspolitiker viel besser. Wenn die CDU diesen Antrag einbringt, wäre es sinnvoll gewesen auch gleich Pat*innen anzusprechen. Es bleibt also sehr spannend, ob die Verwaltung dem Antrag folgt.

Den Antrag kann man hier einsehen

Hier geht´s zum ersten HAZ-Artikel

"Hannovermischung" vom Insektenbündnis Hannover 

https://www.bienenautomat.de/

https://www.bienenretter.com/

Mein Fazit ist, das Upcycling von den Kaugummiautomaten ist eine gute Idee, aber mit den ganzen Auflagen Seitens des Bienenretter Teams und der Stadt Hannover ist die Umsetzung der Idee "Bienen zu retten" schwierig.