Grüne begrüßen Beibehaltung der von der Stadt geplanten Veloroutenführung in Bemerode
photo_2022-07-07_22-35-12.jpg
Die Grünen-Fraktion des Bezirksrates Kirchrode-Bemerode-Wülferode hat die Entscheidung der Verwaltung, dem gemeinsamen Änderungsantrag von CDU, SPD und FDP für eine veränderte Routenführung der Veloroute 6 in Bemerode nicht zu folgen, mit Freude zur Kenntnis genommen. Bereits in der Juni-Sitzung des Bezirksrates positionierten sich die Grünen klar gegen die beantragte Alternative und sprachen sich für die von der Verwaltung geplanten Streckenführung durch die Alte Bemeroder Straße aus.
Die Kritik der Grünen an der von CDU, SPD und FDP vorgeschlagenen Alternative ist deutlich: “Es ist schon erstaunlich, dass man einerseits die Streckenführung durch die Alte Bemeroder Straße, für die die Verwaltung konkrete Sicherheitsverbesserungen vorlegt, auch aus Sicherheitsgründen ablehnt, gleichzeitig aber eine Alternative vorschlägt, die nicht nur einen großen Umweg darstellt, sondern auch noch unsicherer ist”, so Nils Warmboldt aus der Fraktion der Grünen.
Einer von vielen Kritikpunkten ist, dass die vorgeschlagene Alternative über die Straße am Sandberge führen würde. Radfahrende müssen hier Richtung Bemerode auf dieser Hauptverkehrsstraße bei erlaubtem Tempo 50 auf die Fahrbahn wechseln. Dies birgt ein großes Sicherheitsrisiko. Stadteinwärts gibt es hingegen ein Problem beim Abbiegen von der Brabeckstraße auf die Straße am Sandberge. Radfahrende müssen sich hier dazwischen entscheiden, auf dem Radweg an der Kreuzung zwei Ampelphasen zum Abbiegen beachten zu müssen (zunächst geradeaus, um danach dann nach links zu queren) oder direkt auf der Fahrbahn abzubiegen - diese ist hier nicht nur stark und mit Tempo 50 befahren, sondern auch noch vierspurig ausgebaut.
Kritisch wird es auch entlang der stark frequentierten Bushaltestelle am Gutspark. Hier halten zu Hauptverkehrszeiten pro Stunde insgesamt drei Linien mit 14 Bussen und regem Ein- und Ausstiegsverkehr direkt entlang des Radweges. Konflikte und Gefahren sind hier vorprogrammiert.
Gleiches gilt für die vorgeschlagene Führung durch bzw. entlang der Straße “Am Gutspark”, bei der es sich um eine Sackgasse mit entsprechendem Wende- und Parkplatzsuchverkehr handelt. Und dieser ist aufgrund der dort unter anderem angesiedelten Apotheke, drei Allgemeinmedizinerinnen, einer Kinderärztin, einem Zahnarzt und einem Seniorenheim beträchtlich und insbesondere im Hinblick auf eine Veloroute problematisch. Im weiteren Verlauf würde die Veloroute für 600 Meter auf einem kombinierten Geh- und Radweg geführt, bei dem Fuß- und Radverkehr in den Konflikt geschickt werden. Dieser endet mit einer Gleisüberquerung entlang der Stadtbahnhaltestelle Feldbuschwende, die gleichzeitig die Zuwegung zum Hochbahnsteig darstellt.
“Was mit einer solchen Routenführung gesichert würde, wäre die Auto-Dominanz und das Parken auf der Fahrbahn in der Alten Bemeroder Straße, nicht aber der Radverkehr.”, so Warmboldt weiter.
Zudem führe das für die Alternativroute vorgetragene Argument, dass an dieser kaum Änderungen nötig und somit keine größeren Investitionen nötig wären, in die Irre: “Wenn man alles so lässt, wie es ist, und einfach nur Veloroute auf eine unsichere Strecke mit Umweg schreibt, wird man keine einzige Person zusätzlich auf das Rad bekommen”, ist sich der Grüne sicher.
Im Bereich der Ampel müssen Radfahrende bei erlaubtem Tempo 50 auf die Fahrbahn wechseln.
Am Gutspark entsteht durch die stark frequentierten Bushaltestellen auf beiden Straßenseiten Gefahrenpotenzial.
Hier müssen Radfahrende entweder auf dem Radweg in zwei Ampelphasen abbiegen (erst geradeaus, dann links)...
… oder für direktes Linksabbiegen auf die vierspurige Fahrbahn wechseln.
Ungeeignete Führung entlang der Haltestelle Feldbuschwende.